EFFEKT DER UMSTELLUNG AUF SIROLIMUS AUF DIE TRANSPLANTAT-FUNKTION BEI CHRONISCHER DYSFUNKTION
  Alexander Schneider, Jutta Falger, C. Aufricht, K. Arbeiter, E. Balzar, T. Müller MUW, Univ. Klinik für Kinder-u. Jugendheilkunde, AKH Wien
 

Die chronische Transplantatdysfunktion ist eine der häufigsten Ursachen für den späten Organverlust. Neben vielen anderen Ursachen scheint auch eine nephrotoxische Immunsuppression mit Calzineurininhibitoren (CNI) einen Einfluß auf die Progession der Transplantatdysfunktion zu haben. Ziel dieser Studie war es, das Fortschreiten der chronischen Transplantatdysfunktion durch Elimination der CNI und Umstellung auf Sirolimus zu stabilisieren oder zu verbessern.

Im Zeitraum von 7/2001 bis 9/2003 wurden 8 Patienten mit chronischem Transplantatversagen mit Cyclosporin-A (n=4) oder Tacrolimus (n=4) nach Transplantatbiopsie auf Sirolimus umgestellt. Die 8 Patienten (4 männl., 4 weibl.) waren im Median 12,8 (4,3 – 17,3) Jahre bei NTX und waren zum Zeitpunkt der Umstellung seit 31, 6 (4,1 – 71,9) Monaten transplantiert. Die Umstellung auf Sirolimus erfolgte mit einer mittleren Dosis von 0,16 (±0,03) mg/kg KG/d wobei ein Talspiegel von 15-20 ng/ml angestrebt wurde. Die Nierenfunktion wurde als Veränderung der GFR (∂ GFR) in den letzten 3 Monaten vor Umstellung, bzw. 3, 6 und 9 Monate nach Umstellung berechnet.

Der GFR-Verlust in den 3 Monaten vor Umstellung betrug im Mittel –8,6 (±8,2) ml, 3 Monate nach Umstellung wurde ein GFR-Gewinn von +4,4 (±11,1) ml erreicht (p= 0,02), nach 6 Monaten betrug ∂ GFR +1,2 (±15,9) ml (p= n.s.) und nach 9 Monaten betrug ∂ GFR -0,6 (±16,8) ml (p= n.s.). 4 Patienten zeigten einen deutlichen GFR-Gewinn, bei einer Patientin wurde eine Stabilisierung der GFR erreicht. Sirolimus wurde klinisch gut vertragen, nach 3 und 6 Monaten kam es zu einem nicht sigifikanten Anstieg der Triglyceride, die nach 9 Monaten wieder Ausgangswerte erreichten. Ebenso kam es zu keinen signifikanten Veränderungen des Serumcholesterins, der Thrombozyten und des Blutdruckes.

Diese präliminären Daten an 8 Patienten mit chronischer Transplantatdysfunktion zeigen, dass durch Elimination einer CNI basierten Immunsuppression und Umstellung auf Sirolimus eine Stabilisierung und sogar eine Verbesserung der Transplantatfunktion erreicht werden kann.